• Agile Leadership

Datum

19. May 2025

Sprache prägt Haltung: Warum "Business Owner" mehr ist als nur ein neuer Titel

Der AuftraggeberKlingt harmlos. Ist es aber nicht.

„Ich bin der Auftraggeber.“

Dieser Satz fällt oft – manchmal mit einem gewissen Stolz, manchmal beiläufig. Er klingt professionell, sachlich, sogar neutral.

Aber hier ist das Problem: Sprache ist nie neutral. Sie formt unser Denken, unsere Beziehungen – und unsere Art zu arbeiten. Und wenn wir weiterhin Aufträge vergeben, werden wir nie anfangen, Verantwortung zu teilen.

Auftraggeber vs. Business Owner - zwei Welten in einer Szene

Szene 1 - Der Auftraggeber

Das Projekt läuft nicht rund. Im Review hageln Beschwerden. Der Auftraggeber sagt:

„Ich habe euch doch gesagt, was wichtig ist. Ich erwarte bis Freitag eine Lösung.“

Und zieht sich zurück.

Szene 2 - Der Business Owner

Gleiche Lage, andere Haltung:

„Okay – was genau läuft schief? Wie können wir das gemeinsam besser machen?“

Der Business Owner bleibt. Unterstützt. Übernimmt Verantwortung.

Zwei Begriffe, zwei Haltungen

Sprache entscheidet, ob du mitspielst - oder zuschaust

Sprache ist der erste Schritt in einen neuen Raum.

Wenn ich mich Business Owner nenne, beginne ich, anders zu denken:

  • Ich übernehme Verantwortung.

  • Ich begleite statt nur zu fordern.

  • Ich bleibe dabei – auch wenn’s holpert.

„Auftraggeber“ erlaubt Rückzug.

„Business Owner“ verlangt Präsenz – und echtes Engagement.

Und mal ehrlich: Wer will heute noch nur Aufträge vergeben, wenn man gemeinsam Wirkung entfalten kann?

Fazit: Sag, wie du führen willst

Agilität beginnt nicht mit Boards oder Methoden – sondern mit Haltung. Und Haltung beginnt mit Sprache.

Deshalb unser Vorschlag: Verabschiedet euch vom Auftraggeber. Holt euch die Rolle des Business Owner ins Team. Nicht als Titel. Sondern als echtes Selbstverständnis.

Rico Blumenthal - avega IT AG

Rico Blumenthal

Agile Consultant

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