• Enterprise Architecture

Unternehmensarchitektur in KMUs? Na klar, gleich nach dem morgendlichen Einhornreiten durchs Rechenzentrum.

Auch kleine und mittelständische Unternehmen profitieren enorm davon, wenn sie ihre Applikationslandschaft und Datenflüsse im Griff haben. Denn ohne Überblick über Geschäftsprozesse, eingesetzte Tools und sensible Daten kann es schnell teuer werden, unsicher – und chaotisch. Dieser Beitrag zeigt, warum es auch ohne teure Tools geht, welche pragmatischen Schritte möglich sind – und warum es sich lohnt, Unternehmensarchitektur nicht länger ins Reich der Fantasie zu verbannen.

Der Bedarf ist real - ob du willst oder nicht.

“Wir stellen doch als kleineres Unternehmen keinen Unternehmensarchitekten ein. Das macht doch gar keinen Sinn.”

Kann sein dass es keinen Sinn macht Vollzeit Unternehmensarchitektinnen in einem KMU anzustellen. Was aber sicher nicht gut kommt ist, wenn niemand im Unternehmen sich um Unternehmensarchitekturaufgaben kümmert.

Was braucht es? Jedes Unternehmen sollte einen Überblick über seine Applikationslandschaft haben und verstehen wie die Applikationen das Unternehmen unterstützen. Am häufigsten sieht man Silobildung in denen Software für die selben Tätigkeiten aus unterschiedlichen Bereichen eingekauft wird. Auch sollte klar sein, wenn eine Sicherheits-Schwachstelle auftritt, ob die entsprechende Technologie in der Firma verwendet wird oder nicht.

Empfehlung: Führe eine strukturierte und aktuelle Verwaltung von Geschäftsfähigkeiten, Applikationen welche diese unterstützen und Technologien im Unternehmen. Dies reicht bereits aus um 1-2 EA Sichten zu zeichnen und erste datenbasierte Entscheidungen auf Unternehmensebene treffen zu können.

Soll dass denn alles in ein Riesen-Excel?

“Wie soll man denn hier den Überblick behalten? Ohh das ist viel zu umständlich.”

Genau ein Excel reicht oft nicht alleine aus um den Überblick über die Applikationslandschaft zu behalten. Spätestens wenn mehrere Applikationen verschiedene Geschäftsfähigkeiten unterstützen, wird es sehr mühsam den Überblick zu behalten.

Empfehlung: Unternehmensarchitektur - ja unbedingt. EA-Tool for die Verwaltung? Eher ein Luxus - das Pricing für die meisten Tools startet bei 15’000 CHF / Jahr . Wir haben uns für eine Verwaltung in Confluence (Tabellendaten-basiert, mit definierten Attributen) entschieden und zeichnen die Sichten mit mermaid und draw.io. In Zukunft streben wir hier noch eine individuelle Lösung für uns an - zu der wir sicher wieder ein Update hier im Blog geben.

Und was ist jetzt mit den Daten?

Auch hier gilt: Struktur schlägt Chaos. Eine Übersicht über Datenflüsse und Schnittstellen ist entscheidend, um Sicherheitsvorfälle schnell einzugrenzen und Datenschutzanforderungen zu erfüllen.

  • Wer speichert was?

  • Wo liegen sensible Informationen?

  • Und wer hat darauf Zugriff?

Diese Fragen sollten in einer sauberen Übersicht dokumentiert sein.

Empfehlung: Auch diese Sicht kann erstmal pragmatisch angegangen werden - starte am besten mit dem Erfassen der wichtigsten Datenelemente pro verwaltende Applikation. Wo starten? Bei Personendaten um die Anforderungen des Datenschutzgesetzes einhalten zu können.

Ist mir zu umständlich - lasse ich lieber sein

Klar, man kann sich auch entscheiden, es einfach zu lassen. Dann bleibt Unternehmensarchitektur für KMUs vergleichbar mit dem Einhornreiten durchs Rechenzentrum - einfach nur ein unrealistischer Traum.

Die Konsequenzen? Verletzung von Datenschutzvorgaben, schwierige Bewältigung von Sicherheitsvorfällen, unkontrollierte Lizenzkosten durch redundante Tools und eine IT-Strategie, die aus der Hüfte geschossen wird – wenn überhaupt. Unternehmen, die den Aufwand nicht scheuen, treffen fundiertere Entscheidungen und sparen langfristig Kosten.

Ulrike Eilhauer

Enterprise Architect

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