Agilität in der IT – stark, aber oft allein im Fitnessstudio

So geht es vielen Organisationen, egal ob privat oder öffentlich. Die IT hat sich modernisiert, arbeitet agil und automatisiert Prozesse. Doch der Rest der Organisation läuft häufig noch im alten Takt. Fachbereiche planen langfristig, Entscheidungen brauchen viele Abstimmungen, und Prioritäten wechseln, bevor Projekte Wirkung zeigen können.

Das Ergebnis: viele Ideen, aber wenig Ergebnisse. Viel Aktivität, aber wenig Wirkung. Eine IT, die Gas gibt – aber nirgendwo richtig ankommt. Das Problem ist nicht die IT. Sie ist der Arm, der stark geworden ist. Aber der Körper – also die gesamte Organisation – zieht nicht mit.

Agilität darf kein IT-Thema bleiben. Eine wirklich agile Organisation denkt und handelt ganzheitlich – vom Impuls bis zur Wirkung. Es geht darum, nicht mehr alles gleichzeitig anzufangen, sondern das Richtige gemeinsam zu Ende zu bringen. Fokus statt Dauerfeuer, Wirkung statt Beschäftigung.

Denn egal ob Verwaltung oder Unternehmen: Wir müssen schneller reagieren, weil sich Rahmenbedingungen ständig ändern. Wir müssen klarer priorisieren, weil unsere Energie begrenzt ist. Und wir müssen gemeinsam handeln, weil kein Bereich allein den Unterschied macht. Eine agile Organisation schafft genau das – sie verbindet Geschwindigkeit mit Klarheit und Zusammenarbeit.

Agilität heisst nicht mehr Meetings, mehr Boards oder mehr Hype. Agilität heisst, gemeinsam das Richtige zu tun – und schneller Wirkung zu erzielen. Oder, um im Bild zu bleiben: Ein trainierter Arm ist gut. Aber ein beweglicher, starker Körper bringt dich wirklich voran. Eine agile Organisation ist dieser Körper – stark, flexibel und bereit für Veränderung. 💪

Was kannst du tun, um den ganzen Körper zu kräftigen?

Agilität entsteht nicht durch ein neues Framework oder ein grosses Reorganisationsprojekt. Sie entsteht durch viele kleine Schritte – konsequent, gemeinsam und mit Fokus. Hier ein paar Impulse, die helfen können, Bewegung in die Organisation zu bringen:

💡 1. Gemeinsam hinschauen

Setzt euch als IT, Fachbereich und Führung zusammen und schaut ehrlich auf den gesamten Ablauf – von der Idee bis zur Umsetzung.

Wo geht Energie verloren? Wo stockt der Fluss?

Oft hilft schon Transparenz, um den ersten Aha-Moment zu schaffen.

🎯 2. Weniger anfangen, mehr fertigstellen

Fokussiert euch auf das, was wirklich Wirkung erzeugt – und bringt es zu Ende.

Lieber drei Dinge konsequent umsetzen, als zehn gleichzeitig starten und keines abschliessen.

Fokus ist der erste Hebel für echte Agilität.

🤝 3. Zusammenarbeit neu denken

IT und Fach gehören zusammen an den Tisch – von Anfang an.

Nicht erst, wenn ein Konzept fertig ist oder ein Projekt genehmigt wurde.

Echte Agilität entsteht dort, wo Verständnis, Vertrauen und gemeinsame Verantwortung wachsen.

🚀 4. Führung als Enabler

Führung bedeutet nicht, alles zu wissen oder zu kontrollieren.

Sie bedeutet, Orientierung zu geben und Räume zu schaffen, in denen Teams Verantwortung übernehmen können.

Weniger Ansagen, mehr Vertrauen – das verändert Kultur nachhaltig.

🌱 5. Lernen zulassen

Nicht alles muss beim ersten Mal perfekt sein.

Wer regelmässig ausprobiert, reflektiert und anpasst, entwickelt sich schneller als jede Organisation, die auf den grossen Plan wartet. Kurze Lernzyklen sind der Schlüssel zum Erfolg.

Agilität ist Lernen in Bewegung.

Wie sieht’s bei dir aus?

Kennst du das Gefühl, ständig beschäftigt zu sein, aber nichts wirklich abzuschliessen – und dabei langsam den Sinn und die Motivation zu verlieren?

Was müsste sich in deiner Organisation ändern, damit der ganze Körper mitzieht und stark wird?